Allgemeine Ambiguität

Das Wort „Ambiguität“ kommt vom Lateinischen ambiguus und bezieht sich auf die Mehrdeutigkeit von Zeichen jeglicher Art.

Die Welt ist voller Möglichkeiten, die nebeneinander existieren, obwohl sie sich ausschließen.

– Shlomith Rimmon

Situationen werden immer objektiv betrachtet und können daher auf verschiedene Arten wahrgenommen, interpretiert und verstanden werden. Basierend auf persönlichen Erfahrungen, Überzeugungen und den aktuellen Emotionen wird der selbe Moment in den Erinnerungen verschiedener Menschen sehr unterschiedlich festgehalten.

Hinzukommt eine Abhängigkeit von dem jeweiligen Kontext. Dasselbe Wort, dieselbe Geste oder derselbe Ausdruck kann in den jeweiligen Situationen unterschiedliche Bedeutungen haben und diverse Informationen indirekt übermitteln.

Dies kann einerseits zu Verwirrung, Unsicherheit oder Missverständnissen führen – besonders dort, wo Präzision und Klarheit verlangt wird. Es verdeutlicht aber auch, wie vielschichtig und uneindeutig unsere Wahrnehmung und damit unser Verständnis von der Welt ist.

Diese Ambiguität ist sowohl Herausforderung als auch Chance. Sie öffnet die Möglichkeit für alternative Perspektiven und kreative Betrachtungsweisen. Besonders in der Kunst lässt sich eine allgemeine Ambiguität beobachten. Kein Objekt und kein Kunstwerk ist einfach zu deuten. Es lässt immer Raum für den Betrachter, sich selbst darin zu entdecken.

In kreativen Prozessen wird Ambiguität bewusst genutzt, um neue Ideen und auch Lösungsansätze zu entwickeln. Die Fähigkeit, diese Widersprüchlichkeit zu erkennen und damit umzugehen, ist ein wichtiger Aspekt des kritischen Denkens. Um gerechte Entscheidungen zu treffen, sollten verschiedene Positionen und Interpretationen möglichst berücksichtigt werden.

Es ist eine ständige Übung, sich in andere Denkweisen hineinzuversetzen und den eigenen Rahmen damit zu sprengen.

Hinterlasse einen Kommentar